Ich habe mich wohl gefühlt bei den Grünen. Ich fand mich an einem Tisch mit fremden Menschen, von denen mir die meisten gar nicht so fremd schienen. Manchmal war es mir fast unheimlich, wie einig man war, obwohl man einander zum ersten Mal sprach. Der Kreisverband Leipzig ist recht klein, die Anzahl der politisch Aktiven noch kleiner. Mir kommt eine familiäre Atmosphäre entgegen.
Ich fand es spannend, eine Idee davon zu bekommen, wie ein Arbeitskreis in einen anderen mündet und schließlich zur bundespolitischen Position wird. Mir gefiel, wie offen und ungezwungen die Arbeit trotz eines Gremiums hier und einer Versammlung da zu sein scheint. Manches kam mir ein bisschen bürokratisch vor, aber ich fürchte, Politik ist naturgemäß bürokratisch. Wenn eine Anekdote über einen Bundestagsabgeordneten durchblitzte, ein interner Spitzname, ein Indiz dafür, dass die politische Willensbildung nicht immer von unten nach oben sondern durchaus auch mal anders herum funktionieren kann, wurde ich neugierig.
Ich habe das Grundsatzprogramm komplett gelesen und am Ende nach dem Feld für meine Unterschrift gesucht. Ich habe die Leute kennengelernt und mag sie. Trotzdem: Ich bin immer noch kein Mitglied. Ich habe Schwierigkeiten mit der Geschlechter-Quote. Grün ist prima, aber wegen rosa und blau zögere ich noch. weiterlesen