Vom 01. Januar 2010 bis zum 17. Juni 2013 veröffentlichte ich jeden Tag ein Bild auf fotos.ronaldgerber.de. Ich weiß nicht genau, was dann passierte.
Auf die Idee mit dem Blog kam ich aus Trotz. Noch nie war ich so uninspiriert, unkreativ und stumpf wie in diesem Winter von 2009 auf 2010. Ich befürchtete, erwachsen zu werden. Schon geraume Zeit hatte ich aufgehört, Gesichter in Dingen zu entdecken, Mutproben auszutragen oder an Geister zu glauben. Ich fühlte mich abgeklärt. Mir war mein Blick fürs Schöne, Kitschige, Magische abhanden gekommen und meine kindliche Freude darüber. Ich hatte aufgehört mich zu wundern: Über das Leben, über den Tod und alles dazwischen. Mir passte das nicht. Ich langweilte mich. Im Sinne von: Ich war von mir gelangweilt.
So dachte ich: Was, wenn du dir eine Knipse kaufst und dir vornimmst, jeden Tag ein Foto zu machen? Und was, wenn du einen Blog daraus bastelst und die Adresse an deine Freunde schickst? Das funktionierte. Ich lernte wieder Sehen und das war verblüffend einfach. Ich trug die Kamera immer bei mir und jeden Tag entdeckte ich etwas Sehenswertes, und an den Tagen, an denen ich nichts entdeckte, pinkelte ich eben selbst ein Herz in den Schnee. 1266 Fotos später: Ratlosigkeit weiterlesen