Ich bin stehengeblieben, um zu glotzen, zu staunen und zu fotografieren; anderen war es keinen flüchtigen Blick wert. Vorm Laden von Bershka im Alexa Shopping Center in Berlin steht eine Schlange von circa 40 Personen, die darauf warten, eingelassen zu werden. Ich war noch nie in einem Bershka-Laden, vielleicht sind die besonders. Und bestimmt gäbe es keine Schlange, wenn nicht Pandemie wäre. Aber trotzdem:
Wie muss man als Person 39 und 40 drauf sein? Wie übersteht man die, ich weiß nicht, 15 oder vielleicht 20 Minuten in der Schlange, ohne vom Eindruck der eigenen Beknacktheit überwältigt zu werden und sich elegant aber zügig wieder in den Strom der am Laden Vorbeieilenden einzureihen und zu verschwinden? Wie kann man es schaffen, in dieser dem Shoppen vorangezwungenen Pause nicht innerlich einzukehren und zu sich zu kommen? Zu reflektieren über Sinn oder Unsinn des anstehenden Konsums, wenn nicht gar der eigenen Existenz?
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