Oxfam Trailwalker: 7 auf einen Strich durch die Rechnung

Wäre ich ein Hellseher, sähe ich schwarz. Der Trailwalker stehe unter keinem guten Stern, würde ich mit rauchiger Stimme in die Gesichter der Fragenden sprechen. Je nachdem, wieviel Fusel ich schon intus hätte, würde ich mich vielleicht sogar dazu hinreißen lassen, lautstark einen Fluch zu vermuten. Das wäre zwar hoch gestapelt, gehörte aber zum Beruf.

Zuerst die gute Nachricht.
Inzwischen haben wir unglaubliche 3.500 € eingesammelt. Jedem der dazu beigetragen hat, werfe ich einen Kuss zu! Spenden sammeln können wir.

Jetzt zu den schlechten Nachrichen (in der Reihenfolge ihres Auftretens):
1.) Eines unserer Teammitglieder hat einen revoltierenden Oberschenkelmuskel, der insbesondere bei Abstiegen in den Generalstreik tritt. Trotz intensiver physiotherapeutischer Verhandlungen, die von zahlreichen blauen Flecken bezeugt werden können, wurde noch keine Einigung erzielt.

2.) Ein anderes Teammitglied hat sich eine fiese Erkältung eingefangen und liegt im Bett. Außer die beiden kleinen Kinder haben andere Pläne und das haben sie.

3.) Selbiges Teammitglied hat sich zusätzlich einen Nerv eingeklemmt, der sich nun entzündet hat und sogar alltäglichste Dinge wie das Öffnen eines Nutella-Glases zu einer Herausforderung macht, die nicht allein gemeistert werden kann.

4.) Ich selbst kämpfe inzwischen ebenfalls mit leichten aber schlimmer werdenden Erkältungssymptomen und bin seit gestern total auf Ingwersud. (kichert irre)

5.) Das Teammitglied von 1.) hat seit gestern Abend 38° Fieber. Bis dato konnte noch nicht geklärt werden, ob dies von überzogener Solidarität mit den Mitgliedern aus 2.) und 4.) herrührt oder aber von einem fatalen Faible für schlechte Wortwitze (vgl. einem Ereignis entgegen fiebern).

6.) Das vierte Teammitglied berichtete inzwischen von einer schmerzhaften Blockade im Rücken, hofft jedoch auf einen erlösenden Knack, der alles wieder einrenkt.

Um die magische 7.) voll zu machen, wurde ich heute von einem Hund gebissen. Da ich selbst einen Hund besitze und mich mit der Mimik dieser Spezies einigermaßen auskenne, hat sich das Schicksal nicht lumpen lassen und ein Individuum aufgetrieben, dessen Begabung für Täuschung seinesgleichen sucht. Eben noch gehorsam die Kommandos seines Herrchens ausführend, trottete der 27 Kilo schwere Labrador-Rüde schwanzwedelnd auf mich zu, um dann ohne Knurren, ohne Bellen, ohne Bürste, ohne angelegte Ohren und ohne hochgezogene Lefzen blitzschnell aber beherzt in mein rechtes Schienbein zu beißen. Die geräuschvoll in meine Hose gerissene Dreiangel war mir als Beweis ganz lieb, denn ohne sie hätte ich mir angesichts des augenblicklich wieder friedlichen Hundes nicht sicher sein können, das dergleichen wirklich passiert war. Bis dann der Schmerz einsetzte und Blut aus meinem Hosenbein sickerte. Nun habe ich zwei ziemlich tiefe 10 cm lange mitteltiefe Schlitze auf meinem Schienbein, die ein bisschen wie Kiemen aussehen. Den Rest des Abends werde ich damit verbringen, sie mit magischen Formeln zu besprechen, auf dass sie sich bitte bitte bitte nicht entzünden. Jaja, natürlich habe ich sie zusätzlich noch desinfiziert.

Der Besitzer des Hundes rief mich gerade noch einmal an und erklärte mir, dass es wohl das grelle Arbeitshosenblau meiner blauen Arbeitshose gewesen sei, dass den Hund irritiert habe. Früher sei dieser nämlich Polizeihund gewesen und für Beißattacken an Passanten in Watteanzügen ausgebildet worden, die die allergleiche Farbe gehabt hätten. Ich interessierte mich mehr für die Impfungen des Tieres und für meine eigenen. Alles gut soweit.

Über meine Blogs habe ich eine Läuferin aus einem anderen Team kennengelernt, die wiederum ein weiteres anderes Team kennt. Sie beruhigte mich, dass Seuchen und Katastrophen in der Woche vor dem Lauf ganz normal seien. Ich versuche sie als Teil der Challenge zu sehen. Und bin immer noch verblüffend gut drauf.

Läuft. (SCNR)

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