Jeden Sommer quälen mich Menschen, die in offensichtlicher Ermangelung anderer Talente Fashion-Experten werden mussten, mit Kolumnen zur sommerlichen Kleiderordnung am Arbeitsplatz. Man erkennt ihre Artikel an der Kombination der Termini “No-Go”, “Tabu” oder “nackte Haut” mit dem Wort “Büro” in der Überschrift. Daher ist es nicht schwer, sie zu überlesen. Damit ihre perfide Hirnwäsche trotzdem funktioniert, sind sie dazu übergegangen, ihre Indoktrination als Alltagstipp im Popradio oder als Ratgeberbeitrag im Frühstücksfernsehen zu streuen.
Alljährlich verhandeln sie die tolerierbare Rocklänge für Damen sowie ob Strumpfhosen sein müssen oder Zehen erlaubt sind. Gelegentlich kommt Zwist auf, ob es bei den Herren notfalls auch ohne Jackett ginge oder ausnahmsweise ohne Krawatte. Furchterregend einig ist man sich jedoch in einem Punkt: Kurze Hosen für Männer gehen gar nicht.
Ich erkläre hiermit feierlich: Das ist Mumpitz. Männermode: Warum kurze Hosen im Büro sehr wohl gehen weiterlesen