Schon am 6. Januar dieses Jahres wusste ich etwas, dass Du wahrscheinlich gerade in Zweifel ziehst. Ich wette, Du fragst Dich gerade, ob Du Weihnachten dieses Jahr wirklich zu Hause verbringen musst, oder ob es nicht doch die Möglichkeit gibt, kurzentschlossen irgendwohin zu flüchten. Am Liebsten irgendwohin, wo es kalt ist. Und einsam. Und wo Schnee liegt. Und Dir niemand auf die Nerven geht.
Ich prophezeie Dir: Du bleibst hier. Und das solltest Du auch. Der ganzen Schneefolklore zum Trotz ist Weihnachten nämlich das Fest der Familie. Sag jetzt nichts. Ich weiß: Familie ist schwierig. Sagen wir es doch wie M.: Weihnachten ist das Fest der Emotionen. Nun sind es aber nicht besonders viele und auch keine intensiven Emotionen, die Dich mit der von Dir imaginierten Blockhütte im verschneiten Winderwald verbinden. Die Menschen, die Du liebst, sind nämlich hier. Deshalb solltest Du es auch sein. Denn ihnen gegenüber hegst Du Emotionen. Viele und gute.
Und Du solltest sie zu Dir einladen. Auch, wenn ihr in den letzten Wochen vielleicht gar nicht so viel zu tun hattet miteinander. Auch, wenn sich nicht alle kennen untereinander. Auch, wenn Du gar nicht weißt, was Du schenken sollst. Und auch, wenn Dir jetzt schon vor der Arbeit graut, die die volle Bude macht. Du weißt aus dem letzten Jahr, wie schön es sein kann. Viel mehr als Kekse und Kartoffelsalat braucht es nicht und für jene, die einander noch nicht kennen ist das Weihnachtsfest eine prima Gelegenheit das zu ändern. Freundeskreis ist nämlich besser als Freundesstern, das wolltest Du auch schon begriffen haben.
Dass Du über 30 bist hast den Vorteil, dass eben nicht mehr alle bei Mutti und Vati an der Kaffeetafel sitzen unter dem Tisch #Mimimi-Tweets absetzen. Backe etwas Leckeres uns lade Deine Freunde an Deine Kaffeetafel ein. Mit den Einladungen solltest Du Dir aber nicht mehr zu viel Zeit lassen. Weihnachten will gut organisiert sein.
Ein Gedanke zu „Briefe an mich selbst für bessere Weihnachten (4): Nein, du wirst nicht verreisen“
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