Es funktioniert: Weihnachtsvorfreude durch Konsum!

Ich weiß, dass es (Achtung: Reizwort:) normal ist, dass die Vorfreude auf Weihnachten umgekehrt proportionale zum Lebensalter ist. Außer man sorgt für Nachwuchs. Weihnachtsvorfreude ist kindlich. An Stelle dieser kindliche Vorfreude tritt mit den Jahren neben der schwer auszuhaltenden Enttäuschung, dass der Weihnachtsmann nicht durch den Schornstein sondern aus dem Kostümverleih kommt, der nervtötende Druck, jedem seiner Lieben ein möglichst persönliches und möglichst originelles Geschenk überreichen zu können, dass auf gar keinen Fall nach industrieller Massenproduktion , geistloser Ressourcenverschwendung oder 20% Rabatt riechen darf.

Man selbst wünscht sich entweder gar nichts sondern lässt sich von der Kreativität seiner Mitmenschen überraschen, was meistens in der feierlichen Übergabe von Rasiersets, Romanen oder aber tatsächlich Socken mündet, oder aber man wünscht sich nützliche Dinge wie Bücher für’s Studium, eine 50er Spindel DVD-Rohlinge oder eine vernünftige Backform. Und das alles nur, weil man den ganzen Werbefuzzis, die einen den ganzen Tag über einreden wollen, dass sinnfreier Konsum glücklich machen würde, den Stinkefinger zeigen will.

Wie albern! Also ob die Werbefuzzis eine Flasche Sekt -äh Champagner köpfen würden, nur weil ich meinen Stolz verliere.

Dieses Jahr habe ich es so gemacht, wie ich es als Kind gemacht habe: Ich habe mir ein Spielzeug gewünscht. Ein Ding also, dass weder nützlich, noch sinnvoll, noch idealistisch wertvoll ist. Ein Ding, dessen einzige Bestimmung es ist mich zu unterhalten, mir Spaß zu machen, und meine Zeit zu vergeuden.


(Foto: davemee bei flickr.)

Dieses Ding heißt Nabaztag. Das ist armenisch und bedeutet: (Trommelwirbel, Tusch, Feuerwerk:) Hase. Es handelt sich hierbei um eine 20cm hohen Plastikhasen, den die freundlichen Kollegen vom Ice-Blog völlig zurecht als Tamagotchi 2.0 bezeichnen. Das Häschen wählt sich über WLAN ins Internet ein, surft dort fröhlich vor sich hin und liest dann und wann vor, was ihm so vors Näschen kommt. Es kann E-Mails checken, den Wetterbericht ansagen und auf Kommando eines anderen Anwenders auf der anderen Seite des Erdballes suuuperputzig mit den Ohren wackeln.

Mein Schatz wird es mir zu Weihnachten schenken.

Ich freu mich wie ein kleiner Junge und zähle die Tage.